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Zum diesjährigen Kaffee Campus der Deutschen Röstergilde ging es nach Hamburg. Wir nutzen diese zwei Tage jährlich zum intensiven Austausch unter den Röstern aus ganz Deutschland, zur geballten Infoveranstaltung für Themen, die uns alle bewegen, egal ob groß oder klein und natürlich auch, um neue und spannende Kaffees bei den diversen Verkostungen zu entdecken. Wir durften Vorträgen lauschen von Rohkaffeehändlern, Farmbetreibern, aber auch Branchenkollegen, haben eins der großen Rohkaffeelager am Hamburger Hafen besichtigt und hinter die Kulissen eines Röstergildemitglieds schauen dürfen. Alles in allem eine bunte Mischung aus allem, was Kaffee so einzigartig und attraktiv macht. Eine gelungene Veranstaltung!
Themen, die uns nun noch mehr bewegen: Das neue Lieferkettengesetzt und "Deforestation"
Viel wurde schon in den Medien berichtet und wir möchten die Gelegenheit nutzen zu klären, warum das gerade alles so brandaktuell und zukunftsweisend ist.
Durch Partner, wie unsere Rohkaffeehändler und durch den Vortrag der HK Hamburg konnten wir einmal tiefer in diese brandaktuellen Themen eintauchen und für uns mitnehmen, was in den nächsten Monaten und Jahren auf uns zukommt.
Kurz zur Erklärung: Durch das Lieferkettengesetz zum 1. Januar 2024, sollen Unternehmen für Verstöße in ihrer Lieferkette verantwortlich gemacht werden können. Das umfasst Umweltschäden als auch Verstöße gegen Menschenrechte. Abhängig von der Unternehmensgröße richten sich die Auflagen. Da Rohkaffee von uns im Ursprung gekauft wird, tragen wir hier (auch vorher schon ohne Gesetz) eine besondere Sorgfaltspflicht, der wir nun per Gesetz nachkommen müssen. So viel sei gesagt: der Aufwand wird vor allem sehr bürokratisch und stellt die gesamte Branche vor große Herausforderungen. (für Kaffee gibt es einen zeitlichen Aufschub bis Ende des Jahres)
Deforestation: damit ist die Abholzung von Regenwald zugunsten des Anbaus von Produkten, die in die EU eingeführt werden, gemeint. Gesetzlich erlassen wurde eine entwaldungsfreie Lieferkette ab 2025. Das bedeutet konkret, dass wir ab diesem Zeitpunkt ausschließlich Rohkaffee in die EU einführen dürfen, für dessen Anbau bis 2020 kein Regenwald abgeholzt wurde. Ein wichtiger Schritt in Sachen Nachhaltigkeit! Aber wenn der Kleinbauern nun aufgrund von dramatischen klimatischen Veränderungen die Kaffeebäume in seiner Plantage etwas höher anbaut, weil sie dort besser wachsen, dafür aber Bäume weichen müssen, ist das aus dieser Sicht eine fatale Entwicklung. Auch dieser Bauer kann, wenn man nach Gesetz geht, seinen Kaffee dann nicht mehr nach Europa verkaufen und im schlimmsten Fall zukünftig gar keinen Kaffee mehr anbauen. Also auch hier: die Lösung kommt nicht mit dem Gesetz...
Für mehr Bilder zum Kaffee Campus in Hamburg schaut euch unser Video auf Instagram an.
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